Zwei Herzen

Zwei Herzen liegen nebeneinander. Eng umschlungen, prächtig vereint. Natürlich schlagen sie nicht im selben Rhythmus. Nein, den haben sie nicht. Doch bei jedem Schlag zielen sie in die selbe Richtung und sind kurz vereint. Sie holen aus und am Ende des Schlags dringen sie ein, gemeinsam ins wunderbare Licht, um wieder erneut Anlauf zu nehmen. Jeder Atemzug gilt dem selben Ziel.

„Weist du, deine Hände…was sie schon alles berührt ,erfühlt und erlebt haben müssen! Wenn du mich berührst, spürst du mich nicht nur äußerlich.“ Leo nimmt ihre Hand und legt sie auf seine Brust. „Es ist, als ob du durch mich hindurch greifst und direkt mein Herz streifst. In jenen flüchtigen Moment bringst du es zum glühen. Jedesmal.“

„Das hast du schön gesagt… Und wie ist es mit meinen Lippen?“ Ann-Marie´s Lippen formen ein Lächeln und nähern sich ihrem Ziel. Mit geschlossenen Augen sind alle Sinne der Beiden auf den Moment gerichtet.
Ein Kuss folgt, der durch Raum und Zeit jagt. Vorbei an den vielen Seelen, egal in welcher Dimension sie gerade verweilen.
Jenen kurzen Moment ist das Universum vereint und zollt höchste Anerkennung.
Wo der Kuss letztendlich gelandet ist? Wer weis…Vielleicht hat sich der Kuss in ein Glühwürmchen verwandelt, das sorglos an einen Schreiberling vorbei schwirrt, der bei Kerzenschein krumm gebeugt über sein Manuskript sitzt und ihm der Anblick des verwandelten Kusses eine Träne abverlangt, die auf die frische Tinte unter ihm tropft und aus seinen letzten geschriebenen Buchstaben ein verschwommenes Herz formt. Ja, ich glaube fest, dass er dort gelandet ist und es so passiert ist. 

Leo küßt ihre Hand: „Deine Hände sind wunderschön. Jetzt sind sie ganz auf mich gerichtet, doch was sie wohl schon alles erlebt haben. Ich mag es mir kaum ausmalen. Sie haben schon ein Meer aus Tränen aufgefangen. Nicht nur Deinen.

Sie begraben den Schmerz und fangen das Blut. 

Sie schlagen vor Anerkennung und vor Wut. 

Sie entfernen den Dreck und helfen hoch.

Nehmen, greifen und halten fest was dir gehört. 

Drum greif nach mir, denn niemand vermag mich mit seinen Händen so zu berühren wo du es tust“

An all die Liebenden da draußen.

 

3angelsofview

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